Kritisch-psychologische Perspektiven auf Gewerkschaftsforschung und -praxis in postfordistischen Zeiten
Referentin: Nora Christenhuß

Im Rahmen eines partizipativ angelegten Forschungsprojekts habe ich in meiner Masterarbeit untersucht, wie Menschen ohne einen sicheren Aufenthaltsstatus ihre Lebensbedingungen in Österreich sowie die damit verbundenen Handlungsmöglichkeiten und -einschränkungen erleben. Dazu wurden einzelne Interviews mit Aktivist*innen sowie Gruppendiskussionen mit (Flucht-)Migrant*innen geführt, durch die ich einen Einblick in die Lebensrealität von Menschen mit einem offenen oder negativ beschiedenen Asylverfahren in Österreich gewinnen durfte. Die Forschungsarbeit baut auf dem Ansatz der Kritischen Psychologie auf, welche sich als marxistische Subjektwissenschaft versteht und sich bemüht, nicht über Menschen zu forschen, sondern mit ihnen gemeinsam ihre Lebenswelt aufzuschlüsseln. Um zu verstehen, welche Behandlung Menschen ohne einen sicheren Aufenthaltsstatus erfahren und welche Rolle dies in der heutigen, kapitalistisch-nationalstaatlichen Gesellschaft spielt, habe ich mich aus historisch-materialistischer sowie postkolonialer Perspektive mit den Themen Asyl und Migration in Österreich auseinandergesetzt und versucht, dies mit den geschilderten Erfahrungen von Rassismus, Kriminalisierung und existenzieller Unsicherheit zusammenzuführen.
Ich freue mich über eure Teilnahme und rege Diskussionen!

https://www.economiasolidaria.org/carta-de-principios-de-la-economia-solidaria/


Seminarraum 334, Alice Salomon Hochschule


Nora Christenhuß,
Nora Christenhuß, geb. 1992, M.Sc. Seit 2017 im Vorbereitungsteam der Ferienuniversität Kritische Psychologie. Wohnt derzeit in Wien und ist in politischen Kontexten gegen Abschiebungen aktiv, bald auch lohnarbeitend in einer Jugend-WG des Vereins "Leben ohne Krankenhaus"