Handlungsfähig bleiben unter der Bedingung der Heteronormativität
K:kritisch-psychologische Zugänge in Psychotherapie und Beratung (Erik Meyerhof)
Angehörige geschlechtlicher bzw. sexueller Minderheiten (LSBTIQ+) erleben unter der gesellschaftlichen Bedingung der Heteronormativität neben der Herausforderung, sich als Subjekte zu verorten und dazu zu verhalten, nach wie vor vielfältige Diskriminierungen, manchmal auch heute noch als Ratsuchende im psychosozialen Hilfesystem. Gesamtgesellschaftlich sind derzeit gleichzeitig neben einer zunehmenden gesellschaftlichen Öffnung gegenüber den Bedarfen von LSBTIQ+ und Angehörigen anderer Minderheiten konservative gesellschaftliche Abwehrbewegungen, wie bspw. Ablehnung inklusiver Sprache, im Sinne eines Backlash zu beobachten. Im Zusammenhang mit Diskriminierungserfahrungen entwickeln LSBTIQ+ vergleichsweise häufiger psychische Erkrankungen, bis hin zu Suizidalität. Sie benötigen deshalb niederschwellige, parteiliche und an den individuellen Bedürfnissen orientierte beraterische und therapeutische Unterstützung.
Der Workshop beschäftigt sich mit der Frage, welche für LSBTIQ+ hilfreichen Konzepte kritische und emanzipatorische Ansätze der Psychologie, wie “Gay Counselling“, feministische Therapien und insbesondere die Kritische Psychologie, zur Verfügung stellen können, dabei sollen auch intersektionale Aspekte berücksichtigt werden.
Format: Workshop (Präsenz)
Audimax, Alice Salomon Hochschule
Erik Meyerhof,
Dipl.-Psychologe, in Approbationsausbildung zum Systemischen Therapeuten, Erfahrung in der Beratung und Psychotherapie von LSBTIQA+; Lehrauftrag „Menschenbilder in der Psychologie“ (https://menschenbilderpsychologie.wordpress.com/), partizipatives Forschungsprojekt zu gendersensibler Lehre.