(Fette) Körper und therapeutische Praxis:
Mäx Roßmöller
Sensibilisierung für Dicken_Fettendiskriminierung für Therapeut_innen, Sozialarbeiter_innen, Berater_innen und andere sog. helfende Berufe
Wie wir schon von Heteronormativität wissen, machen Machtverhältnisse leider nicht vor den Therapieräumen halt. Besonders problematisch kann es werden, wenn das Machtgefälle noch durch das hierarchische Verhältnis von Therapeut_in und Klient_in katalysiert wird. Während immer mehr Therapeut_innen den Körper in den therapeutischen Prozess miteinbeziehen und das Thema Dicken_Fettendiskriminierung gesellschaftlich immer mehr Anerkennung findet, hat dieses Thema noch kaum Einzug in das Ausbildungscurriculum der Therapieinstitute gehalten.
In diesem Workshop soll es um folgende Fragen gehen:
Welche Konsequenzen hat ein dicker_fetter Körper sowohl auf die sexuell_geschlechtliche Entwicklung als auch auf die aktuelle Lebenswelt?
Wie kann Therapie ein Raum sein, in dem transformativ darauf Einfluss genommen werden kann?
Was bedeutet Körperpositivität konkret in Therapiezusammenhängen?
Wie kann ich dicke_fette Menschen unterstützen? In meinem persönlichen Umfeld oder in der Arbeitswelt?
Was ist eigentlich mit der (psychischen) Gesundheit dicker_fetter Menschen?
Wie interagiert Dicken_Fettendiskriminierung mit anderen Diskriminierungsformen?
Was ist Fat Empowerment?
Gemeinsam wollen wir dem Thema „zu Leibe“ rücken, was es heißt in dieser Welt zu sein, die dicke_fette Körper mit negativen Eigenschaften wie z.B. krank, faul und hässlich assoziiert. Dafür werde ich mich als fette Person und Therapeut_in mit meinem autobiographischen Wissen zur Verfügung stellen und konkret auf den Beratungs_Therapiekontext eingehen.
Audimax, Alice Salomon Hochschule
Mäks Roßmöller,
Ich bin Psycholog_in, systemische_r Therapeut_in und somatische_r (körperbezogene_r) Pädagog_in. Mein Herz brennt für Gruppenprozesse und deren gesellschaftliche Sprengkraft für eine diskriminierungsärmere Gesellschaft.
Seit über 10 Jahren arbeite ich (aktivistisch) zu nonbinären Geschlechtlichkeiten, Fettendiskriminierung und forsche seit ca 5 Jahren zu Fettgewebe und wie Diskriminierung vom Körper her zu begegnen und zu transformieren ist. Die Verbindung von Therapie, Aktivismus und somatischer Praxis ist mir eine Herzensangelegenheit und die Basis für die Stärkung von politischen Bewegungen, da Macht immer auf den Körper zielt.